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VANITY FAIR
Totenköpfe, heruntergebrannte Kerzen und verdorrte Blumen sind typische Motive der Vanitas Bilder. In ihrer allegorischen Komposition mahnten sie die Betrachter an die Vergänglichkeit, an Schönheit, Macht, Reichtum und die Bedeutungslosigkeit von materiellem Besitz.
In "Vanity Fair" wählt Peter Hauser einen etwas anderen Zugang zu dem Motiv. Blumen werden bei ihm zu hübsch aussehenden Lockmittel, die um Bestäubung betteln und so die Fortpflanzung sicherstellen. Ähnlich wie die Fotografie in seiner vermittelten "Realität" geben sie uns nicht was wir wollen, sondern geben vor, was wir zu wollen haben. Blumen auf einem silbergelatine Print, nachts im Pfingstweidpark Zürich mit starkem Blitz aufgenommen. Blumen, die in einem dark room rot beleuchtet und wie in einer peep show zur Schau gestellt werden.
Wie Peter mit dem Licht flirtet erzeugt eine fast dramatische und zugleich hoch symbolische Spannung. Man kann dem Zerfall der Bilder beinahe zuschauen, ähnlich wie dem Verwelken der Blumen. Peter gibt dem Prinzip fotografischer Beständigkeit eine neue Bedeutung, indem er seine Flüchtigkeit festhaltet.